Die digitale Revolution ist allgegenwärtig und inzwischen auch selbstverständlich! Das Kino musste sich diesem technologischen Fortschritt erst relativ spät vor einigen Jahren mehr und mehr beugen. Heute wird in Kinos fast ausschließlich von digitalen Medien abgespielt und auch Filmemacher produzieren ihre Filme nicht mehr analog, sondern in HD (HighDefinition). Doch wie wird in Zukunft angesichts der sich ständig verändernden digitalen Medien, Filmmaterial für die Nachwelt gespeichert werden und wo? Wer wählt die Wichtigkeit der zu speichernden Aufnahmen aus? Wer sagt, was bleiben darf und was gelöscht werden soll? In Zusammenarbeit mit dem österreichischen Filmmuseum erkundet der österreichische Regisseur Michael Palm in Cinema Futures internationale Schauplätze und geht mit namhaften Filmschaffenden wie Martin Scorsese und Christopher Nolan, sowie Museumskuratoren, Historikern und Technikern über die Zukunft des Kinos in Diskurs. Oftmals werden diese Gespräche nicht mehr nur zu Sinnbildern der Institution »Kino« und der Kunstform »Film«, sondern zu einer Metapher für unsere gesamte Datenspeicherung im Hinblick auf die Zukunft. Denn digitale Speichermedien sind nur vermeintlich sicherer, als es die analogen waren. Was ist, wenn kulturelle Medien, wie der Film als Speichermedium und das Kino als kulturelle Institution überholt werden – verlieren wir dann unser kollektives kulturelles Gedächtnis? Was, wenn all das kulturelle Erbe in verschlüsselten Daten in Servern unter der Erde liegt – wer wird am Ende darauf noch Zugriff haben?MIc